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Wird die Zellertalbahn unterschätzt?

Die Zellertalbahn ist ein wichtiges Fortbewegungsmittel als ÖPNV zwischen Monsheim und Kaiserslautern. Der Ausflugsverkehr, der 2001 startete, endete vor normalem Ende im August 2017. Ein sehr großer Tiefschlag für die Region der Verbandsgemeinde Monsheim und dem Donnersbergkreis. Das „zauberhafte Zellertal“ ist derzeit Zugfrei.

In der letzten Fahrsaison, wo die Zellertalbahn als Ausflugsverkehr an Sonn- und Feiertagen furh, verzeichneten wir durchschnittlich 160 Fahrgäste an einem Tag.

Die Strecke ist marode, die Gleisanlage ist an einigen Stellen mit einem Botanik-Garten zu vergleichen. Die Zellertalbahn kann nur den Betrieb wieder aufnehmen, wenn alle Stellen ausgebessert sind um eine sichere Zugfahrt zu ermöglichen. Ebenso müssen alle Bahnübergänge neu gesichert werden, da es vor Jahren zu einem Unfall am BÜ17 Wachenheim / Friedhof kam. Für die Sanierung fehlen die Fördergelder vom Land. Von den insgesamten Kosten übernimmt das Land eine Förderung von 85%. Leider ist das Geld noch nicht freigegeben worden.

Natürlich ist es sehr wichtig, dass die Zellertalbahn ihren Betrieb an Sonn- und Feiertagen aufnehmen kann. Aber das reicht nicht! Die Zellertalbahn muss jeden Tag fahren, um Schüler und Pendler eine einfache Anreise zur Schule bzw. zum Arbeitgeber zu ermöglichen.

Diese Auffassung vertritt auch Herr Andreas Bossong, Leiter des Arbeitskreises Verkehr vom Bündnis 90 / Die Grünen aus Kaiserslautern:

„Die Zellertalbahn ist für den überregionalen Verkehr als schnellste und kürzeste Strecke z.B. zwischen Kaiserslautern und Worms für Rheinland-Pfalz von großer Bedeutung. Die regionalen Verkehrsströme von Schülern, Pendlern, Patienten in Richtung KL und Worms bzw. Alzey sind nicht zu unterschätzen. Gerade zu grotesk sind die derzeitigen Reisezeiten: Für KL-Alzey wird wie KL nach Paris ungefähr 2,5 Stunden benötigt, z.T. sogar darüberhinaus ! Man darf nicht als „Nostalgiker“ bezeichnet werden, wenn man daran erinnert, daß mit dem Abzweig Marnheim-Kirchheimbolanden, also dem Aufbau des Marnheimer Viadukts, die kürzeste und schnellste Verbindung in die Landeshauptstadt Mainz gegeben wäre.

Gelder für die zugegebenermaßen gerechtfertigte A 63 waren vorhanden, der parallele Ausbau von Schienenverbindungen steht (wie so oft) noch aus. Eine wirkliche Verkehrswende braucht nicht nur Reaktivierung von Bahnstrecken, sondern auch Neubauten nicht nur im Hochgeschwindigkeitsverkehr ! Wir vom Kreisverband Kaisersautern von Bündnis 90/DIE GRÜNEN vertreten diese Auffassung nicht erst seit 2019. In unserem Arbeitskreis Verkehr und in unseren kommunalen Programmen ist die Forderung nach Regelverkehr der Zellertalbahn im Rheinland-Pfalz-Takt bereits seit Jahren enthalten. Wir hoffen auf die Verwirklichung einer den Bürger*innen und der Umwelt dienenden Zellertalbahn in naher Zukunft.“

4 Gedanken zu „Wird die Zellertalbahn unterschätzt?“

  1. Wären Sie ein regelmässiger, gelegentlicher oder überhaupt ein Fahrgast der Zellertalbahn? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil und lassen Sie uns wissen welcher Bedarf besteht.
    So wird die Umfrage beschrieben, allerdings habe ich keine Möglichkeit gefunden anzugeben kein Fahrgast zu sein oder gegen die Reaktivierung zu sein.Somit eine ziemlich einseitige Umfrage.
    Wenn es um die Bürger geht warum wird in der ganzen Zeit keine gute Alternative angeboten?

  2. Die Zellertalbahn wird erheblich überschätz! In keiner Weise bringt sie für Bürger der Orte, die in direkter Nähe der Bahnstrecke liegen einen Vorteil. Erstens sind fast alle Bahnhöfe stillgelegt und verkauft und somit unbrauchbar. Es müsste also erst einmal wieder eine Struktur geschaffen werden. Zweitens ist die Strecke nicht elektrifiziert, d.h. es müssen Dieselloks eingesetzt werden. Drittes ist die Strecke eingleisig, d.h. ein umsteigen an den Schnittbahnhöfen ist unumgänglich und muss somit in die Takte eingebunden werden. Das ist nur mit entsprechender Wartezeit machbar und wer ist heute dazu bereit diese Zeit in seinen täglichen Ablauf einzuplanen. Zumal in der ländlichen Struktur auf ein Auto nicht verzichtet werden kann. Es würde in eine Bahnstrecke investiert, die keinem etwas nützt und auf Dauer bezuschusst werden muss. Es sollte vielleicht einmal eine reale, unabhängige Umfrage in den Anliegergemeinden gemacht werden und nicht nur auf Lobbysiten gehört werden.

  3. Eine e the reaktivierung würde die Züge bis worms bzw, kaiserslautern durchbinxen, niemand müsste auf dem Weg in die oberzentren umsteigen. Je attraktiver das Angebot, desto mehr Fahrgäste. Das war in Deutschland in allen ländlichen Gebieten so. Intelligent vernetzter Verkehr ist die Zukunft, nicht ÖPNV oder privater pkw.

  4. Es währe besser wenn man die Bahnstrecke zum Radweg umwandelt. Der Zustand des Fahrwegs und der Brücken ist in einem derartig schlechten Zustand das man an einen kompletten neubau denken müsste, was aber für keinen Sinnvoll währe. Ein gutes Beispiel dafür das das System “ Schienen gebunden“ für die Zukunft nichts taugt. Nur etwas für Nostalgiker weniger für Leute des 21 Jahrhunderts.
    Und wenn man im Sommer die Landschaft genießen möchte kann man das sehr gut mit dem umweltfreundlichen Fahrrad.

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